Noch immer gibt es 37 Strassen und Plätze in der ehemaligen Bundesrepublik, die dem nationalsozialistischen Opfer-Mythos „Langemarck“ huldigen: Lediglich in Nordhorn wurde der Platz umbenannt und umgewidmet – nach langer Diskussion. Gestaltet wurde der Platz von Jenny Holzer, dazu gehören 4 Bänke, in die Texte eingraviert sind. Unruhe-Bänke sind es.
Die Texte auf den Bänken im „Schwarzen Garten“:
ES IST EIN KRIEGSZOO. EINE WEGMARKE. SO SAGEN PILOTEN.
DAS TIER LIEGT ZUSAMMENGEKAUERT IM GRAS.
EIN KNOCHEN IST GEBROCHEN, SO DASS ES NICHT MEHR WEITER KANN.
DER INSTINKT MACHT ES WACHSAM. ES ERWARTET,
DAS JEMAND ES ANFASST, UM DAS EINVERNEHMEN WIEDERHERZUSTELLEN.
VOLLKOMMEN VERBRANNT, NUR DIE ZÄHNE UNVERSEHRT, SITZT ER DA, AN DEN PANZER
ANGESCHMOLZEN. DAS METALL SPEICHERT SONNE UND HITZE VON DER EXPLOSION.
SEIN TOD IST NOCH FRISCH. ER VERSTRÖMT EINEN ANGENEHMEN GERUCH.
MAN MUSS IHN WEGZIEHEN, WOBEI DIE HAUT ZERREISST.
SEIN ANBLICK WIRKT AUF DIE LEUTE UNTERSCHIEDLICH.
DAS MEER UMSPÜLT DIE TOTEN.
SIE LIEGEN MIT DEN GESICHTERN NACH OBEN UND UNTEN IM SCHAUM.
KÖRPER ROLLEN VON DEN WELLENKÄMMEN, UM IM SCHLICK AUFZUPLATZEN.
SEIN HALS RECKT UND DREHT SICH. ER BEISST RUND UM SICH.
ER KANN SEINE ARME NICHT HEBEN.
WEIL ER ZWISCHEN MENSCHEN EINGEKEILT IST.
GEBRÜLL ERHEBT SICH UNTER IHNEN.